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Was sind aktivistische Investoren und Shareholder Aktivismus?

Bei Grünfin kombinieren wir nachhaltige Investitionen mit Aktivismus. So kannst Du Dich darauf verlassen, dass jeder investierte Euro auch wirklich einen Beitrag leistet, hin zu einer nachhaltigeren Zukunft.

Was bedeutet Shareholder Activism (Shareholder Aktivismus)?

Von Shareholder Aktivismus oder auch von aktivistischen Investoren sprechen wir, wenn ein Investor seinen Einfluss auf die Geschäftsleitung nutzt, um Veränderungen in einem Unternehmen herbeizuführen.

Dies kann auf viele Arten geschehen, wie zum Beispiel:

  • aktive Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung
  • Übernahme von Sitzen im Aufsichtsrat oder Vorstand
  • provokative Fragen durch die Presse
  • offizielle Anträge auf Aktionärsversammlungen

Beispiele für Shareholder Activism (Shareholder Aktivismus)

Negativer Shareholder Aktivismus

Es gibt leider viele Investoren, die ihren Einfluss mit negativen Folgen betrieben. Oft werden Forderungen nur von Gier und dem Wunsch nach höheren Renditen getrieben.

Immer wieder kaufen Investoren gezielt große Mengen an Aktien eines Unternehmens, um Stimmrechte zu erhalten. Damit erzwingen sie dann wichtige Entscheidungen, wie zum Beispiel:

  • Mitarbeiter entlassen, um Kosten zu sparen
  • riskante Maßnahmen, um kurzfristig die Gewinne zu steigern
  • Ausbeutung von Lieferanten

Das Ziel dieses negativen Aktivismus ist es, stille Reserven eines Unternehmens zu liquidieren und an Investoren auszuzahlen. Die Langzeitfolgen für Mitarbeitende, Kunden und Umwelt interessieren diese Investoren nicht.

Seit einigen Jahren sehen wir jedoch einen Wandel am Markt. Investoren erkennen zunehmend, dass positiver Shareholder Aktivismus auf lange Sicht deutlich höhere Renditen erzielt.

Positiver Shareholder Aktivismus

Durch positiven Aktivismus können einige, wenige Investoren eine Ölgesellschaft dazu bewegen, auf erneuerbare Energien wie Solar- und Windenergie umzusteigen.

Investoren haben auch das Recht, bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden zu fordern. Auf diese Weise fördern Investoren-Gruppen ein gerechteres Beförderungsverfahren für Frauen und Minderheiten.

Welches Ziel verfolgt Grünfin mit dem Shareholder Aktivismus?

Unser Ziel ist es, durch die Kombination von Investitionen und langfristigem Aktivismus, Unternehmen dabei zu unterstützen, das Wohl von Mensch und Natur mit wirtschaftlichen Erfolgen in Einklang zu bringen.

Unser Ziel ist auch, die Nachhaltigkeitsagenden der größten Unternehmen der Welt positiv zu beeinflussen. Die größten Unternehmen der Welt haben schließlich das größte Potenzial, Gutes zu bewirken.

Ist Nachhaltigkeit nur ein Trend oder die Zukunft?

Vor bald 30 Jahren wurde eine neue Partei gegründet: die Grünen. Die Pioniere nachhaltiger Politik wurden damals von vielen belächelt. Konservative Stimmen erklärten, das Thema sein ein Trend und werde schnell verfliegen.

Nach 30 Jahren erleben wir nun, das Thema Nachhaltigkeit ist stärker denn je. In den kommenden Jahren wird nicht nur unsere Lebensqualität maßgeblich davon abhängen, wie nachhaltig ein Unternehmen plant und handelt, sondern auch die Gewinne und Renditen.

Hier sind einige Beispiele, wie sich Nachhaltigkeit heute auf Unternehmen auswirkt.

  • Fast 200 Länder haben das Pariser Klimaabkommen ratifiziert. Dessen Hauptziel besteht darin, bis 2050 Netto-Null-CO2-Emissionen zu erreichen, um die globale Erwärmung zu begrenzen und den Planeten zu retten.
  • Einzelpersonen kaufen mittlerweile mit viermal höherer Wahrscheinlichkeit bei nachhaltigen Unternehmen.
  • Rund 400 der weltweit größten börsennotierten Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von 14 Billionen US-Dollar haben sich mittlerweile zu Netto-Null-Zielen verpflichtet.
  • Nachhaltiges Investieren in Fonds hat sich in den letzten 5 Jahren verfünffacht.
  • 90 % der professionellen Anleger gehen davon aus, dass das Nachhaltigkeitsengagement ihres Unternehmens in den nächsten zehn Jahren zunehmen wird.inves

Wie lässt sich Nachhaltigkeit in eine starke Anlageperformance übersetzen?

Unternehmen, die nachhaltige Praktiken anwenden, werden davon auch langfristig finanziell profitieren. Geringere Risiken und geringere Kosten führen zu steigenden Aktienkursen.

Verbraucher fordern zunehmend nachhaltige Produkte und kaufen daher zunehmend bei nachhaltig agierenden Unternehmen. Kunden, die sich mit den Werten einer Marke identifizieren, sind bereit dafür auch höhere Preise zu zahlen.

Mitarbeitende wollen auf ihre Arbeit und Arbeitgeber stolz sein. Während konservative Unternehmen unter Fachkräftemangel und unbesetzten Stellen leiden, profitieren nachhaltige Betriebe von hoch motivierten und engagierten Talenten.

Nachhaltig handelnde Unternehmen können oftmals auch staatliche Förderungen in Anspruch nehmen. So steigen Ansehen und Fähigkeiten. Anleger werden dem in steigenden Aktienkursen Rechnung tragen.

Nachhaltigkeit bedeutet also keineswegs den Verzicht auf Rendite. Vielmehr bringt nachhaltiges Handeln das Wohl von Mensch und Natur in Einklang mit wirtschaftlichen Erfolgen.

Feedback-Schleife nachhaltig denkender Unternehmen

5 konkrete Beispiele für Grünfins Aktivismus

#1 Unser Aufruf an Credit Suisse

Wir haben die Credit Suisse, den Schweizer Bankengiganten, öffentlich aufgefordert, die Finanzierung von Öl- und Gasunternehmen unverzüglich und deutlich zu reduzieren. Hier findest Du den Reuters-Artikel, in dem die Initiative und die Teilnahme von Grünfin erwähnt werden.

#2 Unser Aufruf für gesündere Ernährung an Nestle, Danone, Kellogg und Kraft Heinz

Wir haben Briefe an den Vorstand von Nestle, Danone, Kellogg und Kraft Heinz gerichtet. Darin fordern wir gesündere Lebensmittel anzubieten, um Fettleibigkeit zu bekämpfen, von der weltweit 650 Millionen Menschen betroffen sind.

Da weltweit Milliarden von Menschen die Lebensmittel dieser Unternehmen konsumieren, tragen sie eine hohe Verantwortung für das, was sie produzieren.

#3 Nachhaltigkeitsverpflichtungen von Unilever

Wir haben uns mit dem Leiter der Abteilung für die Entwicklung von Lebensmitteln bei Unilever getroffen. Unilever ist bereits seit Jahren sehr engagiert. Das Ziel ist, Unilevers dabei zu begleiten, transparenter zu werden und gesündere Lebensmittel zu produzieren. Jeden Tag konsumieren 2,5 Milliarden Menschen in 190 Ländern Produkte von Unilever.

#4 Deutsche Bank und die Ölpipeline in Afrika

Auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank haben wir nach den Plänen gefragt, die längste beheizte Rohölpipeline der Welt zu finanzieren, welche sich über 1.444 km von Uganda nach Tansania erstrecken wird.

Anonyme Quellen sagen, dass die Deutsche Bank dieses Projekt aufgeben wird, aber wir haben dies noch nicht von ihrem Management bestätigt. Wir werden daher weiter Druck ausüben.

#5 PepsiCo und Gesundheit

Wir haben uns mit der Geschäftsleitung von Pepsi darüber unterhalten, wie gesund ihre Produkte sind. Unser erstes Treffen war konstruktiv. Wir werden auch hier die Fortschritte begleiten.

Wie bekommen wir Zugang zu großen Unternehmen?

Wir haben uns mit ShareAction zusammengetan, einer in Großbritannien ansässigen gemeinnützigen Organisation. ShareAction führt Koalitionen von Investoren an. Mehr darüber findest Du in diesem Artikel über unsere Partnerschaft.

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